Marialy Pacheco in der HNA, Kassel
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Wie am Palmenstrand Von Andreas Köthe Kassel. Sie ist charmant, ein wenig albern und fast schon unverschämt lebensfroh. "Das Blau des Himmels über Kuba ist ein völlig anderes als das über Deutschland", sinniert die 23-jährige Pianistin Marialy Pacheco schelmisch lächelnd in das Mikrofon und blinzelt dabei neckisch mit ihren großen, braunen Rehaugen. Der Zufall, die Liebe und die Neugier haben die gebürtige Kubanerin nach Bremen gespült, und von dort aus erobert sie nun mit ihrem Trio die deutschen Jazzclubs. Obwohl noch so jung, entlockt sie ihrem Klavierspiel eine außergewöhnlich reife und technisch anspruchsvolle Beobachtungsgabe. Alles wirkt organisiert, geplant und gut überlegt. Die Reibung der Kulturen, das Wechselspiel zwischen zentraleuropäischer Zielkreativität und südamerikanischer Genusssucht beeindruckte das Publikum im vollen Theaterstübchen. Ihre Eigenkompositionen kreisen intensiv um das Thema Tradition und Moderne, entfernen sich behutsam bis radikal vom kubanischen Son und Salsa und münden maßgeschneidert im Jazz der Neuzeit. Für diesen interkontinentalen Dialog hat sich Pacheco den Bremer Bassisten David Jehn und den Braunschweiger Schlagzeuger Eddie Filipp ausgesucht. Zwei versierte Musiker, die sich mit hungriger Spielfreude auf den Mix aus Palmenstrand, Birdland und Ostertorstraße stürzen wie Kids auf eine Playstation. Manche Passagen hängen dramaturgisch noch ein wenig durch, doch die Zukunft wird der temperamentvollen Grenzgängerin noch große Momente bescheren. . |
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